«Ich will von meinem Glück weitergeben.»

Interview mit Yvonne Rychen, Freiwillige Mitarbeiterin

Yvonne Rychen ist 55 Jahre alt und wohnt im Berner Oberland am schönen Thunersee. Sie ist gelernte Dentalassistentin, verheiratet, Mutter von zwei erwachsenen Söhnen und engagiert sich seit sechs Jahren als Freiwillige in der Stiftung Rossfeld. Im Interview teilt sie ihre schönsten Erlebnisse und gibt Preis, was sie bei der Freiwilligenarbeit antreibt.

Eva Kellerhals: Freiwillige Helfer sind sehr gefragt. Warum haben Sie sich für die Stiftung Rossfeld bzw. für Menschen mit körperlicher Behinderung entschieden?

Yvonne Rychen: Im Alter von 20 Jahren habe ich mich im Rossfeld als Praktikantin (Assistenz der Lehrer) beworben. Ich durfte mich vorstellen und kam auch in die engere Wahl. Leider starb genau in dieser Zeit mein Vater unverhofft. Ich war so durcheinander, dass ich alle meine Pläne kurzerhand abbrach. Wenn ich heute zurückblicke, bereue ich, dass ich damals diesen Weg nicht eingeschlagen habe.

Ich habe ein glückliches und schönes Leben bis jetzt – deshalb gebe ich seit nunmehr sechs Jahren mit meinem Engagement im Rossfeld ein Stück von diesem Glück weiter.

Was beinhaltet Ihr freiwilliges Engagement im Rossfeld?

Ich verbringe jeweils den Montagnachmittag und Dienstagvormittag mit Fritz Luder. Er wohnt seit vielen Jahren im Rossfeld. Gemeinsam arbeiten wir an verschiedenen Projekten. Während der Sommermonate sind wir in der Naturgruppe der Ergotherapie tätig und pflanzen z. B. Gemüse an. Fritz arbeitet im Atelier und dort begleite ich ihn manchmal auf seinen Ausflügen. Wir unternehmen aber auch alleine spannende Streifzüge: Jedes Jahr geniessen Fritz und ich eine Schifffahrt auf dem Thunersee.

Mir macht es aber auch Freude mit einigen Bewohnerinnen auf Shoppingtour für neue Kleider zu gehen.

Was würde Ihnen fehlen, wenn Sie die Freiwilligenarbeit nicht mehr hätten?

Mir würden die Menschen und die Gespräche fehlen. Die Bewohnerinnen und Bewohner im Rossfeld haben einen anderen Blickwinkel auf das Leben. Ihre Ansichten interessieren mich. Viele Leute fragen mich: «Wie kannst du diese Arbeit machen»? Ich antworte: «für mich sind es Menschen wie alle anderen auch – ob mit oder ohne Behinderung».

Welches ist Ihr schönstes Erlebnis bei der freiwilligen Arbeit im Rossfeld?

«Oh, da gibt es so viele!» Es ist schön, wenn sich Fritz über einen Ausflug sehr freut und lacht oder sich die Bewohnrinnen und Bewohner an meinem selbstgebastelten Weihnachtsschmuck auf den Tischen erfreuen.  

Mit welchen drei Adjektiven beschreiben Sie die Freiwilligenarbeit im Rossfeld?

Spannend, absolut bereichernd und Freiwilligenarbeit im Rossfeld macht demütig.

Was würden Sie einer interessierten Person auf den Weg mitgeben?

Sei und bleib dich selber. Die Begegnungen sind ein Gewinn.

Besten Dank Yvonne Rychen für dieses inspirierende Gespräch.

Möchten Sie sich auch freiwillig engagieren?

Möchten Sie als Freiwillige oder Freiwilliger Grosses bewirken? Gerne erzählen wir Ihnen in einem ersten Gespräch mehr über die Stiftung Rossfeld und unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf unter Telefon +41 31 300 02 02 oder marianne.hiltbrunner(at)rossfeld.ch. Mehr über die freiwillige Mitarbeit im Rossfeld erfahren Sie hier.

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